Evangelische Kantorei Kamen singt Rossinis Petite Messe Solennelle

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Evangelische Kantorei Kamen singt Rossinis Petite Messe Solennelle

Plakat Rossini 2024

Plakat Rossini 2024

Und wieder steht ein neues Konzertprojekt kurz vor seiner Vollendung. Am Sonntag, 28.04.2024, singt die Evangelische Kantorei Kamen die Petite Messe Solennelle von Gioachino Rossini. Rossini ist dem Leser vielleicht eher als Opernkomponist bekannt. Wikipedia listet eine große Anzahl an Opern auf; es sollen 39 Stück sein, die er in nur zwei Jahrzehnten zu Papier brachte. Weniger bekannt ist, dass Rossini auch einige wenige geistliche Werke verfasste. Zu diesen gehört eben diese nun von der Evangelischen Kantorei Kamen einstudierte Petite Messe Solennelle.

Unsere Kantorei hat für die Einstudierung der Chorpassagen viele Probenstunden verwandt. Zuletzt waren wir zu einem Probenwochenende im Bergkloster Bestwig im Sauerland. Dort wurde außerhalb der Essens- und Schlafenszeiten rund 6 Stunden intensiv gesungen. Aber auch die Geselligkeit fand ihren Platz am späteren Abend. Freundlicherweise erlaubten uns die Nonnen, uns bei ihrer Eucharistiefeier am Sonntagmorgen mit zwei geistlichen Liedern einzubringen.

Als besondere Herausforderung für den Laienchor sind bei dieser Messe die Fugen zu nennen: Cum Sancto Spiritu aus dem Gloria wartet mit nicht weniger als 72 mal dem Wort Amen auf. Das klingt zunächst einfach, stellt sich im gemeinsamen Gesang aber durchaus als Herausforderung heraus, wenn Sopran, Alt, Tenor und Bass in ziemlich zügigem Tempo durch die Fuge preschen. Et vitam venturi saeculi ist die zweite Fuge, hier aus dem Credo. Anzahl der Amen? Geschenkt! Ich habe mir hier nicht die Mühe gemacht, es zu zählen. Gesungen wird auch diese Fuge in einem flotten Allegro-Tempo, wobei wir als Nicht-Profis vielleicht von unserem Kantor nicht ganz so schnell durch diese beiden Fugen gewunken werden, wie es auf den CDs der Profichöre zu hören ist.

Das Besondere an dieser Messevertonung, übersetzt heißt sie übrigens „Kleine feierliche Messe“, ist das Zusammenspiel der vier Solisten und Solistinnen mit dem Chor. Streckenweise übernehmen die Solisten einen großen Anteil, um sich dann wieder mit dem Chor abzuwechseln, bis dieser dann wieder den Hauptpart des Gesangs übernimmt.

Rossini schrieb seine Petite Messe Solennelle 1863, 34 Jahre nach seiner letzten Oper. Die Uraufführung fand am 14.03.1864 statt, also vor wenig mehr als 160 Jahren. Es handelte sich um eine Auftragsarbeit. Der damalige Chor bestand aus nur fünfzehn Schülern des Konservatoriums und den vier Solisten. Rossini wollte ursprünglich nur 12 Sänger insgesamt eingesetzt sehen, acht für den Chor und eben die vier Solisten. Das Ensemble bestand aus zwei Pianisten und einem Spieler am Harmonicorde-Debain. Unser Konzert in der Kamener Pauluskirche wird nur von einem Pianisten am Flügel und einem Harmonium-Spieler begleitet.

Alles in allem denke ich, dass es ein außergewöhnliches Konzert werden wird. Durch die Unterstützung dieser beiden Tasteninstrumente wird es für die Besucherinnen und Besucher der Pauluskirche mit Sicherheit ein ganz anderes Erlebnis werden, als sie es sonst gewohnt sind, wenn die Streichinstrumente unsere Konzerte begleiten.

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Über den Autor

Elke

Elke Seidel


Kakteen und Pflanzen aller Art sind meine Leidenschaft. Cello und Blockflöte sind "meine" Instrumente. Im evangelischen Kirchenchor singe ich mit. Wenn dann noch Zeit bleibt, wird sie dem Handarbeiten gewidmet.

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