Trichocereus-Hybriden

TH mit Beteiligung Cantora Gelb

TH mit Beteiligung Cantora Gelb

Seit jeher hat es Gärtner gereizt, herkömmliche botanische Pflanzenarten zu verbessern. Größere und gefülltere Blüten, kräftigere Farben, gestreift, gefleckt, gezackt, all das findet man heutzutage in unseren Gärten anstelle der eher bescheiden daherkommenden Naturformen. Zwar hat bei vielen mittlerweile der Trend zurück zur Einfachheit wieder einen Stellenwert bekommen. Dennoch ist der Reiz zu immer imposanteren Hybriden ungebrochen.

Auch vor uns Kakteenliebhabern macht dieser Trend nicht halt und so verwundert es nicht, dass es mittlerweile eine schier unüberschaubare Menge an Trichocereus-Hybriden gibt.


Flying Saucer Lausser

Meine ersten Trichocereus-Hybriden (TH) kaufte ich in der Kakteengärtnerei von Alfons Lausser. Gleich bei dieser ersten Trichocereus-Hybride bekam ich es mit dem Phänomen doppelter Namensvergabe zu tun, über das ich weiter unten berichte. Es gibt noch eine weitere TH gleichen Namens, deren Habitus jedoch anders ist. Seither nenne ich diese großblütige Pflanze Flying Saucer Lausser. Die Blüten kommen in zwei Schüben und haben einen Durchmesser von ca. 21 cm. Die Herkunft dieser Trichocereus-Hybride wird mit USA angegeben.


Viele Hobbyzüchter haben sich in der Arbeitsgemeinschaft Echinopsis-Hybriden zusammengeschlossen. Hier kann jeder für einen geringen Jahresbeitrag Mitglied werden und ein eigenes Züchterkürzel beantragen. Die Arbeitsgemeinschaft hat eigene Regeln für die Bezeichnung von Kreuzungen festgelegt. Hybriden lassen sich nicht generativ vermehren. Um eine besondere Hybride zu vervielfachen, bedarf es der vegetativen Vermehrung über Ableger.


Lausser-Züchtungen

Nachstehend einige Züchtungen, die in der Kakteengärtnerei Lausser entstanden sind. Statt selbst zu kreuzen stellt es für Hybridenliebhaber eine Alternative dar, bereits vermehrte Hybriden in einer qualitätsbewussten Kakteengärtnerei zu erwerben. Hier kann man online vor dem Kauf in der Regel Blütenfotos ansehen und mit angemessenen, aber nicht überzogenen Preisen rechnen. Zudem freuen sich die Anbieter zur Hauptblütezeit natürlich über zahlreiche Besucher. Vor Ort lässt sich anhand der Blüte am besten herausfinden, welche Pflanze den eigenen Geschmack trifft.


Im Laufe der letzten rund hundert Jahre ist es auf dem Gebiet der Trichocereus-Hybriden (aber auch anderer Hybriden aus der Familie Echinopsis) zu gewaltigen Fortschritten gekommen.

Der Anspruch der Liebhaber und Züchter wird immer größer. Mittlerweile gibt es sogar Tendenzen, Trichocereus-Hybriden mit Blütendurchmessern von 30 cm zu züchten. Werden die älteren Trichocereus-Hybriden noch 80 cm hoch und höher, bevor sie erstmals zur Blüte kommen, so bleiben die Hybriden der neuen Generation kleiner im Habitus und beginnen viel früher zu blühen.

Heute kann man bei den meisten gängigen Hybriden kaum mehr von reinen Trichocereus-, Lobivia- oder Echinopsis-Hybriden sprechen. Vielmehr wäre der Oberbegriff Multi-Hybriden angebracht. Um den Überblick über den Stammbaum dieser Hybriden zu behalten ist es für den Züchter dringend erforderlich, über eine akribische Buchführung aller Kreuzungsdaten den Nachweis der Herkunft des Materials zu führen.

Eine Vielzahl wunderschöner Trichocereus-Hybriden ist von den jeweiligen Züchtern für Wert befunden worden, einen einprägsamen Namen zu bekommen. Dies erhöht den Wiedererkennungswert der vegetativen Nachkommen einer Pflanze.

Viele Trichocereus-Hybriden stehen allerdings in unseren Gewächshäusern, die namenlos geblieben sind. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters.

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