Nachdem ich nun mehrere Jahre gute Erfahrungen mit der Haltung von Weihnachtskakteen (Schlumbergera) gemacht habe, besorgte ich mir im Frühjahr 2025 drei Osterkakteen (Hatiora). Ich war erfreut, mit welch herrlicher Blütenfülle mich die kleinen Pflanzen auf der Küchenfensterbank überraschten. Neugierig geworden, habe ich ein wenig recherchiert, wo die Unterschiede der beiden Gattungen liegen und wie ich die Pflege bei mir optimieren kann.
Zunächst einmal muss festgehalten werden, dass es sich bei meinen Osterkakteen um Hybriden von Hatiora rosea und Hatiora gaertneri handelt. Die korrekte Bezeichnung der Hybriden ist Hatiora X graeseri. Sie entstanden aus der Kreuzung der beiden zuvor genannten Arten der Gattung Hatiora.
Heimisch ist die Gattung Hatiora im Süden Brasiliens, wo die Pflanzen im Regenwald als Epiphyten auf Bäumen wachsen. Die Hybriden findet man jedoch in der Natur nicht, da muss man schon das heimatliche Blumencenter besuchen.
Als erstes fällt der Unterschied der beiden Gattungen Schlumbergera und Hatiora an der Blütenform auf. Bei Schlumbergera finden wir sogenannte zygomorphe Blüten, während sich Hatiora mit radiären Blüten schmückt. Auch die Blattstruktur ist nur ähnlich aber nicht gleich. Die fleischigen Triebe der Schlumbergera haben spitze Auswüchse, während die Triebe der Hatiora eher rundlich-oval sind und zumindest mit deutlich weniger Einbuchtungen versehen sind.
Diese optischen Unterschiede sind aber auch fast schon alles, was die beiden Gattungen für den Hobbygärtner unterscheiden. Bei der Pflege macht man nichts verkehrt, wenn man sich an dieselben Pflegebedingungen hält, die ich bereits in meinem Beitrag über den Weihnachtskaktus genannt habe.
Wie auch meine Schlumbergera werde ich die Hatiora-Hybriden in den nächsten Tagen, sobald es die Nachttemperaturen auf stabile 10 °C schaffen, unter einem vor Regen geschützten Dach halbschattig ins Freie stellen. Eine Aufhängung in Hängeampeln in den Ästen eines Laubbaums käme für größere Pflanzen infrage.
Wer all diese Möglichkeiten nicht hat, der pflegt den Osterkaktus im Haus auf einer schattigen Fensterbank. Analog der Atmosphäre im Regenwald (feucht/schattig) leiten sich die Haltungsbedingungen ab: schattig, in der Wachstumsphase im Sommer nicht zu heiß, gerne gelegentlich mit Wasser besprühen. Von Oktober bis Dezember schließt sich eine noch kühlere Ruhephase. Die Temperatur sollte dann um die 10 °C bis 15 °C liegen. Die Pflanzen bereiten nun ihren Blütenansatz vor. In dieser Ruhezeit sollte deutlich weniger gegossen werden, als in der Wachstumszeit im Sommer. Empfohlen wird, alle 4 Wochen wenig zu gießen. Die Blüten erscheinen in den Monaten April und Mai.
Danach verträgt der Osterkaktus auch die ohnehin höher werdenden Temperaturen im Schatten. Grundsätzlich sollte eher weniger als zu viel gegossen werden. Keinesfalls sollte jedoch Wasser in einem Übertopf stehen bleiben. Da in den Trieben Wasser gespeichert wird, kommen die Pflanzen mit recht wenig Feuchtigkeit gut über die Runden.
Noch bin ich selbst in der experimentellen Phase mit meinem drei jungen Schützlingen. Ich stelle jedoch bereits fest, dass sich schon kurz nach Ende der Blühphase frischer Zuwachs an den Trieben einstellt. Bei einer der drei Pflanzen hängen die Fruchtkapseln nach der Blüte noch recht fest an der Pflanze, während diese an den beiden anderen Pflanzen direkt nach der Blüte abgefallen sind.
Vielleicht noch ein letzter Hinweis auf die umgangssprachliche Bezeichnung Osterkaktus. Natürlich ist das nur ein sehr vager Hinweis auf die mögliche Blütezeit. Die Pflanzen kennen schließlich keinen Kalender, geschweige denn die wechselnden Termine unseres Osterfestes. Also freuen wir uns einfach darauf, wann die Pflanzen uns aus eigenen Stücken ihre wundervollen Blüten darbieten.
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Allgemein, Kakteen, Leitartikel
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